Pressearchiv
Hier entsteht ein Erik-Ode-Pressearchiv, insbesondere über seine Kommissar-Serie.
Um Mithilfe wird gebeten! Wer besitzt alte Pressemeldungen? Hinweise bitte an
den webmaster.
Hörzu 9/1968 Ann Smyrner Hörzu
15/1969 Diese Krimi-Serie gibt sich ja sehr realistisch, und deswegen habe ich eine Frage, die mir HÖR ZU sicher beantworten kann: Ist es bei der deutschen Kriminalpolizei üblich, eine Sekretärin bei polizeilichen Ermittlungen mitzuschleppen, oder ist das die dichterische Freiheit des Drehbuchautors? Hildegard B., Hamburg Hörzu
19/1969 Erica Pluhar - von 'Bel Ami' her noch unvergessen - war so kühl wie das Wetter an einem Apriltag. [Keiner hörte den Schuß] Dem Himmel sei Dank: Es gibt noch Mannequins mit Herz. Gertrude T., Essen Hörzu
20/1969 Über die Anfrage Ihrer Leserin Hildegard B., Hamburg, ob eine Sekretärin bei polizeilichen Ermittlungen 'mitgeschleppt' würde, habe ich doch sehr geschmunzelt. Denn ich bin zufällig so eine Verschleppte'. Damit Ihre Leserin auch richtig informiert wird und erfährt, daß es trotz der technischen Mittel immer noch üblich ist, eine Sekretärin zu Tatorten mitzunehmen, habe ich mich hingesetzt, um sie aufzuklären. Ursula E., Bremen Hörzu
21/1969 War es eigentlich erforderlich, die Ermordete zu Beginn der Sendung [Der Tod fährt 1. Klasse] in Großaufnahme zu zeigen? Mindestens viermal wurde die Tote mit entsetzt aufgerissenen Augen aus nächster Nähe ins Bild gebracht. Hans-Joachim C., Berlin 33 Kommissar Keller kennt schon zu Beginn der Sendung die Lösung des Falls und führt die Untersuchung offenbar nur langsam durch, um seine Mitarbeiter zu guten Kommissaren zu erziehen. Heinz B., Hamburg 52 Hörzu
22/1969 Die Folge 'Der Tod fährt 1. Klasse' war die schlechteste Werbung für die Bundesbahn, die man sich denken kann. Vielen alleinstehenden Frauen wird jetzt wohl die Lust vergangen sein, noch jemals allein zu reisen. Hanna M., Rodenkirchen Hörzu
26/1969 Das
war eine seelische Mißhandlung der geduldigen Fernsehgemeinde. Wie
unlängst bei den Folklore-Duetten ('Mariechen saß weinend im Garten .
. .') hatte Maria Schell auch in diesem Krimi ihren Mann mit vor die
Kamera geschleppt. Als grausliger Schwager Gerd erwies er sich auch der
Telepartnerin ebenbürtig.' Ein
so hysterisches, unnatürliches Spiel wie das der Maria Schell habe ich
lange nicht erlebt. Sieht
man den Kommissar und sein Team bei ihrer laxen, häufig recht
oberflächlichen Ermittlungsarbeit, so muß doch erheblicher Zweifel
aufkommen, ob die für die Sendereihe Verantwortlichen auch nur den
Versuch unternommen haben, sich sachkundig zu machen. Man fragt
unwillkürlich: Welcher verantwortungsvolle Leiter einer Mordkommission
läßt es zu, daß man ihm ungerührt durch seinen 'Tatort' latscht?
Welcher Kriminalbeamte würde die ungenierte Beeinflussung von Zeugen,
die offenkundige Begünstigung eines Tatverdächtigen dulden? Nach
diesem Schell-Exzeß kam mir ein gräßlicher Verdacht: Wurde Maria, die
Weinerliche, mit voller doppelbödiger Absicht verführt, diese Kitschroman-Mutter
zuspielen? Waren Drehbuchautor und Regisseur willens, dem Filmidol der
fünfziger Jahre vollends den künstlerischen Garaus zu machen? Sollte
die Bedauernswerte sich selbst auf dem Bildschirm miterlebt haben, sie muß
vor Scham unter die Couch gekrochen sein, als man sie in dem
Schauerdrama auch noch eine 'große Schauspielerin' pries. Was
ist aus dem zarten 'Seelchen' geworden?! Eine wild gestikulierende,
Augen rollende, unnatürliche Schreie ausstoßende Komödiantin. Maria
Schell sollte zwar eine Schauspielerin darstellen, aber eine
Schauspielerin von Format. Was wir sahen und hörten, war eine
Heldenmutter aus Kyritz an der Knatter. Neue
Sprechübung für angehende Bühnenkünstler (Buchstabe M): Mächtig
modulierend mit Medusen-Miene mimte
Maria miserabel Mütterchen Mörderin, machte meinen Mann marode, mich
malade, matt, meschugge. Der
schlechteste 'Kommissar', den es je gab. Wie
konnte man einem so klaren und in seiner Rolle so realistischen
Schauspieler wie Erik Ode
eine Maria Schell zuordnen?
Ob 'Seelchen' oder nicht, ganz
gleich, was sie von sich annimmt
oder anderen einreden
will: Sie kann doch nur sich
selber spielen, geht nie in ihrer
Rolle auf und versucht zum
Schaden des Stücks auch hier,
alle anderen an die Wand zu
spielen. Das war ein SchellVersuch,
neues Land zu erobern. Es
war wie im Panoptikum! Wenn
Maria Schell wie einst im Film auch im Fernsehen und auf der Bühne
wieder zu künstlerischem Ansehen gelangen will, sollte sie schleunigst
bei einem Mann wie Erik Ode Unterricht nehmen, um ihren 'Bibber'
loszuwerden. Die
Schell war im wahrsten Sinne die Mörderin dieser Sendung. Hörzu
31/1969 Wie wichtig es ist, auch kleinere Rollen mit guten Schauspielern zu besetzen, zeigte diese Episode aus der Amtstätigkeit des Kommissars. Die 'Schrecklichen' waren so unheimlich, so überzeugend echt, daß einem, weit vom Englischen Garten entfernt, angst werden konnte. Bis auf die - wohl aus bayerischen 'Nationalstolz' - nicht gesprochene Münchner Mundart war das Milieu samt seinem lichtscheuen Gesindel großartig getroffen. Der unauffällige Kommissar wurde diesmal trotz häufiger Naheinstellungen durch die Münchner Unterwelt in den Hintergrund gedrängt. Christel K., Homberg TV
- Hören und Sehen 19/1973 Sie spielt nur eine winzige Rolle. Und doch spielte sie sich mit dieser Rolle in die Herzen von Millionen Fernseh-Zuschauern. Über fünfzigmal stand Helma Seitz, vielleicht besser bekannt als "Fräulein Rehbein", an der Seite von Erik Ode und seinen währten Assistenten vor der Kamera. In diesen fünfzig "Kommissar"-Folgen aber hat sich Helma Seitz ein Image geschaffen, das seinesgleichen sucht: Als "Fräulein Rehbein" ist sie Deutschlands Bildschirm-Kaffeetante Nummer eins geworden. Es gibt wohl kaum eine andere Serie, in der soviel Kaffee gekocht - und getrunken - wird wie im "Kommissar". "An die 150 Kannen", schmunzelt Helma Seitz, "habe ich für unsere Helden sicher schon aufgebrüht." 150 Kannen - rechnet man sechs bis sieben Tassen pro Kanne, dann hat Helma Seitz einen Rekord aufgestellt. Sie servierte bereits über 1000 Tassen Kaffee! Die Schauspielerin kann es selbst nicht fassen, daß man mit einer so winzigen Nebenrolle eine solche Beliebtheit erreichen kann. "Nur vier- oder fünfmal", sagt sie, "war ich bis jetzt in der Serie nicht dabei. Aber jedesmal, wenn ich im Film fehlte, ging bei der Produktion eine Unmenge von Protestbriefen ein. Manche Zuschauer gehen regelrecht auf die Palme, wenn ich nicht dabei bin. Wie jener Herr aus Bremen, der einen mehrwöchigen Papierkrieg mit unserem Produzenten Helmut Ringelmann führte. Er wollte einfach nicht glauben, daß ich beurlaubt war und in Klagenfurt Theater spielen mußte. Der Herr beruhigte sich erst, als wir ihm eine Kopie meines Theatervertrages schickten. Nicht aber ohne zu drohen: 'Wenn Fräulein Rehbein auch in Zukunft nicht mehr auf dem Bildschirm erscheint, dann kann mir der ganze Kommissar gestohlen bleiben.' |